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20.06.2005 Eine starke Zivilgesellschaft ist die Gewahr fur Sicherheit!
Vom 13. bis zum 16. Juni 2005 fand in
Warschau im Rahmen des Programms der Organisation fur Sicherheit und
Zusammenarbeit in Europa (OSZE) zur Herausbildung eines toleranten
Bewusstseins und zur Bekampfung jeglicher Form von Diskriminierung
eine einfuhrende Schulung statt. Diese stand unter dem Titel
„Monitoring, Dokumentierung und Bericht uber Verbrechen, die in
Folge von Rassenhass, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und
anderen Formen von Intoleranz verubt werden“. Von der Beliebtheit
dieser Schulung der OSZE zeugt die gro?e Anzahl von Anmeldungen aus
nahezu 50 Landern der Welt. An der Schulung nahmen insgesamt
funfzehn Personen aus Russland, aber auch aus einigen ehemaligen
Sowjetrepubliken und Polen teil. Die Ausbilder kamen aus Danemark,
Gro?britannien, Frankreich, den Niederlanden, Mexiko und Belgien.
Unter den ubrigen Organisationen auf der Schulung war auch die
Jugendburgerrechtsgruppe „Karelia“ vertreten.
Die Achtung von
Menschenrechten, Grundfreiheiten, Demokratie und Gesetzesmacht
erscheint als das Wesentliche des so vielfaltigen Begriffes der
Sicherheit. Die Forderung der Idee der Toleranz auf dem Territorium
der Teilnehmerlander der OSZE ist eine der Verpflichtungen und
Voraussetzungen zur Sicherstellung der Stabilitat in Europa und zum
Schutz von demokratischen gesellschaftlichen Einrichtungen. Kurz
wird dies als die menschliche Dimension bezeichnet. Die Mission der
OSZE besteht darin, basierend auf der Achtung von Rechten und
Freiheiten des Menschen die Sicherheit zu gewahrleisten. Innerhalb
der OSZE existiert eine spezielle Abteilung zur Unterstutzung
demokratischer Einrichtungen und Menschenrechte (ODIHR: Office for
Democratic Institution and Human Rights). Das ODIHR wurde im Jahre
1990 gegrundet und ist in Warschau niedergelassen. Die Anzahl der
Angestellten umfasst mehr als 120 Personen. Der osterreichische
Botschafter Christian Strochal (auf dem Foto) ist seit Marz 2003 der
Direktor des ODIHR. Seiner Vollmacht entsprechend beschaftigt sich
das ODIHR mit der Sicherung des Verfahrens demokratischer Wahlen. Es
leistet mittels langfristiger Programme zur Starkung der
Zivilgesellschaft, Gesetzesmacht und demokratischer Regierungen
praktische Unterstutzung beim Aufbau demokratischer Einrichtungen.
Ebenso fuhrt es regelma?ig stattfindende Burgerrechtsschulungen fur
staatliche Vertreter und sozial engagierte Burger durch. Mit Hilfe
des Monitoring einer Situation, die mit der Verletzung von
Menschenrechten verbunden ist, fordert das ODIHR die fruhzeitige
Feststellung und Verhutung von Konflikten. Es unterstutzt Bemuhungen
im Kampf gegen Verbrechen in Folge von Rassenhass, Antisemitismus,
Islamphobie und allen Formen von Intoleranz. Weiterhin beteiligt
sich das ODIHR an der Erarbeitung und Analyse einer
antiterroristischen Gesetzgebung, die internationalen Standards auf
dem Gebiet der Menschenrechte entspricht. Es tragt zur vollstandigen
Integration der Roma und Sinti bei, ebenso strebt es nach einer
Verbesserung der Situation von Frauen. All dies fuhrt die OSZE im
engen Kontakt mit Nichtregierungsorganisationen verschiedener
Landern durch.
Ich werde etwas ausfuhrlicher auf die
Arbeitsrichtung des ODIHR eingehen, welche die Toleranz und
Vorbeugung gegen Diskriminierung betrifft. Die Verletzung von
Menschenrechten und Grundfreiheiten einschlie?lich der Rede-,
Gewissens- und Glaubensfreiheit, sowie Erscheinungsformen von Hass
und Intoleranz bedrohen weiterhin die Stabilitat und Sicherheit in
Europa. Mit der Absicht, diese Relikte der Vergangenheit zu
uberwinden, wird eine gewaltige Arbeit durchgefuhrt, die dem Aufbau
einer demokratischen, pluralistischen Gesellschaft dient, in welcher
man ethnische, kulturelle und religiose Vielfalt nicht nur
toleriert, sondern achtet und schatzt. Seit dem Jahre 1990
verstarkte die OSZE ihren Kampf gegen Rassismus,
Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und andere Formen von
Intoleranz einschlie?lich der Islamphobie. Ein entsprechendes
Programm wurde im Jahre 2004 geschaffen. Eines seiner Ziele ist es,
die Fahigkeit der Zivilgesellschaft zu starken, auf Verbrechen und
Vorfalle zu reagieren, die infolge von Hass begangen
wurden.
Auf der betreffenden Schulung machte man uns mit
theoretischen und praktischen Fragen in Verbindung mit infolge von
Hass verubten Straftaten bekannt, ebenso mit Problemen, die im
Zusammenhang mit dem Bekenntnis, dem Appell, der Registrierung und
der Untersuchung dieser Art von Verbrechen aufkommen. Praktische
Beispiele intoleranten Auftretens und Straftaten in Folge von Hass
wurden als Form gesellschaftsfeindlichen Verhaltens erortert. In
einer speziellen Besprechung berichtete der Direktor der
Monitoring-Gruppe aus Gro?britannien, Suresh Grover, daruber, dass
sich Opfer von Verbrechen in Folge von Hass um Unterstutzung lieber
an unabhangige Nichtregierungsorganisationen wenden als an
staatliche Strukturen oder Organisationen, die sich der staatlichen
Unterstutzung bedienen. Danach berichteten Mitglieder der
Organisation HURIDOCS uber Instrumente und technische Einrichtungen
zur Dokumentation der Burgerrechtstatigkeit.
Im Vergleich mit
westlichen Burgerrechtsorganisationen sieht unsere burgerliche
Gesellschaft sehr schwach aus. Zugleich bewirkte die Prasentation
unserer Organisation eine positive Reaktion und gute Einschatzung
der Tatigkeit der Karelischen Jugend zur Vorbeugung gegen
Neofaschismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und gegen alle
Formen von Diskriminierung, was Florian Hohenberg, der Berater des
ODIHR fur Beziehungen mit Nichtregierungsorganisationen, sowie
Dennis van der Veer, der Programmdirektor des ODIHR, betonten.
Gerade demokratische aufklarerische Arbeit mit jungen Menschen
bildet das Fundament, auf dem das gegenwartige und zukunftige Europa
errichtet wird. In Verbindung damit gewinnt das Studium der
Geschichte des Holocaust und der Auswirkungen totalitarer Regime
eine gro?e Bedeutung. Joanne Bishop, die amtierende Leiterin des
Programms zu Toleranz und Vorbeugung gegen Diskriminierung, zeigte
Interesse an der Tatigkeit der Karelischen Abteilung der
„Molodjoschnaja prawosaschtschitnaja gruppa (MPG)“ –
„Jugendburgerrechtsgruppe“ und bat um Informationen uber Vorfalle
von Diskriminierung in Karelien sowie uber die Arbeit unserer
Organisation. Uberdies ist die Moglichkeit nicht ausgeschlossen,
ahnliche Ma?nahmen der OSZE auch in Petrosawodsk durchzufuhren,
woruber fast alle Leiter des Programms
sprachen.
Nationalismus und Hass kennen keine
Grenzen.
Nur auf Grundlage der Achtung der fundamentalen
Menschenrechte und der Toleranz werden wir die Sicherheit Russlands,
Europas und der ganzen Welt gewahrleisten konnen.
Maksim
Efimow, Leiter des KRO MMOBO „Molodjoschnaja prawosaschtschitnaja
gruppa (MPG)“ („Jugendburgerrechtsgruppe“)
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